Bei meinem ersten Cururo-Wurf war ich bezüglich der Geschlechtsbestimmung noch sehr unsicher. Bei einem Besuch in einer Kleintierpraxis haben zwei sehr interessierte Tierärzte und ich gemeinsam versucht, bei vier Jungtieren die Geschlechter zu bestimmen. Vereinzelt war es eher eine demokratische Abstimmung als eine Bestimmung.
Das Sexing von jungen Cururos ist keine leichte Aufgabe, aber dennoch zu schaffen. Hat man genug Jungtiere gesehen, fällt es immer leichter. Dieser Artikel soll eine kleine Hilfestellung geben.

Wie bei den Nagetieren ist auch bei Cururos die Bestimmung der Geschlechter anhand der Betrachtung des Anogenitalabstands möglich. Bei Männchen ist liegen Genitalöffnung und After bedingt die Hoden einige Millimeter auseinandner, während der Abstand beider Öffnungen bei Weibchen verschwindend gering ist.
Bei der Abbildung links liegen Anus und Vulva sehr eng beeinander, sodass am Geschlecht des Jungtieres kein Zweifel besteht.
So idealtypisch sieht jedoch nicht jedes Individuum aus. Oft hilft hier der direkte Vergleich mit sicher bestimmten Geschwistern und Eltern.

Sofern die Einschätzung des Anogenitalabstands keine sichere Bestimmung des Geschlechts zulässt, gibt es noch eine weitere Möglichkeit, die etwas Geschick erfordert: Das Exponieren des Penis. Männliche und weibliche Genitalien unterscheiden sich bei Cururos äußerlich kaum. Die Vulva ist einige Millimeter lang und kann leicht mit einem Penis verwechselt werden. Der Penis männlicher Cururos ist jedoch, wie etwa bei Kaninchen oder Meerschweinchen nicht außen liegend. Bei erweitertem Klärungsbedarf kann durch behutsamen Druck mit zwei Fingern der Penis des Männchens exponiert werden. Am besten klappt es, wenn man Zeigefinger und Daumen jeweils seitlich der Genitalöffnung legt, dann leicht auf die Bauchdecke drückt. Dies erfordert etwas Geschick und Übung. Oft ist es hilfreich, sich die Vorgehensweise von einem_einer Expertin oder in der Tierarztpraxis zeigen zu lassen.

Cururos sind wehrhaft. Um die Tiere wirklich gut anschauen zu können, müssen sie richtig fixiert werden. Am besten ist es, einen festen Handschuh zu tragen und die Feinarbeit dann mit bloßer Hand auszuführen. Zu dünne Handschuhe werden jedoch schnell durchgebissen und unter zu dicken Handschuhen leidet die Feinmotorik. Auch wenn die Tiere zäher sind, als man denkt, sollten Verletzungen durch einen zu festen oder sonstwie falschen Griff ausgeschlossen werden.