Atlasspinner

typische Schlangenkopfzeichnung
typische Schlangenkopfzeichnung

Der südostasiatische Atlasspinner (Attacus atlas) ist mit einer Flügelspannweite von über 25 cm einer der größten Schmetterlinge der Welt. Die Färbung der Falter ist rotbraun mit gelblichen und rosafarbenen Farbverläufen. Charakeristisch sind die an Schlangenköpfe erinnernden Enden der Vorderflügel sowie je eine transparente Stelle ("Glasfleck") auf dem Vorder- und Hinterflügel.

 

Zwei Wochen nach der Eiablage schlüpfen die Raupen, die eine weiße wachsartige Bepuderung tragen. Auf dem Rücken verlaufen in zwei Reihen fleischige Fortsätze. Nach Durchlaufen verschiedener Larvalstadien werden die Raupen zunehmend grün, bis zur Verpuppung können sie mehr als 11 cm lang werden.

Puppen in Seidenkokons
Puppen in Seidenkokons

Als Futterpflanze eignet sich Liguster (Ligustrum ovalifolium), der täglich frisch angeboten werden muss. Bei allen Schmetterlingsarten ist gründliche Hygiene Grundvoraussetzung für eine erfolgreiche Zucht.

 

Kleinere Raupen können zunächst in kleinen Plastikdosen aufgezogen werden, nach der ersten oder zweiten Häutung können sie in ein großes gut belüftetes Terrarium umgesiedelt werden, das mit feuchtem Zellstoff ausgelegt ist. Das Futter kann nun in einer abgesicherten Vase angeboten werden.

Die Temperatur sollte 23-25°C betragen und nachts um 1-2° absinken.

 

kurz nach dem Schlupf
kurz nach dem Schlupf

Ausgewachsene Raupen verpuppen sich mithilfe von Spinnseide. Hierzu werden auch Blätter der Futterpflanze verbaut. Bereits an der Form der Puppen lassen sich die Geschlechter leicht unterscheiden. Die Kokons können im Terrarium an Ort und Stelle verbleiben oder zur besseren Kontrolle mit Stecknadeln an eine Styroporplatte gepinnt werden.

 

Bei einer Haltung mit 25°C Lufttemperatur und täglich leicht besprühten Kokons können schon nach zwei Wochen die fertigen Spinner schlüpfen. Die Weibchen sind nicht nur von der Spannweite etwas größer als die Männchen, auch ihr Körper ist etwas doppelt so groß. Die Fühler der Männchen sind doppelt so breit wie die der Weibchen.

Männchen mit großen Antennen
Männchen mit großen Antennen

Die Paarung in einem Terrarium oder Flugkäfig ist nicht zuletzt aufgrund der Größe der Falter kompliziert. Insbesondere, wenn gleich mehrere Tiere geschlüpft sind. Mehrere Tiere auf einmal sollten in einem abgesicherten Raum (Wintergarten, Badezimmer) mit etwas Luftbewegung die Gelegenheit zur Paarung bekommen. Ebenfalls möglich ist eine künstliche Verpaarung.

Weibchen (1. Tag)
Weibchen (1. Tag)

Wie den anderen Pfauenspinnern auch, fehlen dem Altasspinner Mundwerkzeuge, sodass er keine Nahrung aufnehmen kann. Bereits nach wenigen Tagen sterben die gerade erst geschlüpften Falter, von den Strapazen des kurzen Erwachsenenlebens deutlich gezeichnet.

Männchen (3. Tag)
Männchen (3. Tag)