Teppichschrecken

Bei der Teppichschrecke (Neohirasea maerens) handelt es sich um eine Phasmidenspezies (Phasmatodea) aus Vietnam. Mit einer Länge von bis zu 90 mm gehört sie zu den mittelgroßen Arten in der Terrarienhaltung. Nach ihrer Entdeckung Anfang des 20. Jahrhunderts dauerte es bis 1992 einige Tiere aus dem Nationalpark Kuc Phuong nach Europa einzuführen und somit für die private Haltung und Zucht zugänglich zu machen.

 

Biologie

Die Körperlänge variiert zwischen 55 und 90 mm wobei die kräftigeren Weibchen um 50% größer werden als die zierlichen Männchen. Beide Geschlechter sind flügellos. Die Färbung der Tiere ist hell bis dunkelbraun und weist insbesondere auf der Körperoberseite eine lebhafte Streifen- und Rautenmusterung auf. Hinzu kommen mehrere oberseits schwarzbraune und an den Flanken hellbraune Dornen.

Die Tiere sind eher nachtaktiv und verbringen den Tag ruhend in der Strauchvegetation des tropischen Regenwaldes. Mit Einbruch der Dunkelheit werden die Tiere aktiv und nehmen Nahrung auf. Bei Reizung wird ein rauchig duftendes Abwehrsekret abgesondert.

Teppichschrecken vermehren sich in erster Linie geschlechtlich, sind aber auch zur Jungfernzeugung fähig. Das Weibchen lässt die kugelförmigen Eier zu Boden fallen, die Nymphen schlüpfen nach etwa vier Monaten. Die Entwicklung zur Imago dauert je nach klimatischen Bedingungen ca. drei Monate. Etwa zwei Wochen nach der Imaginalhäutung beginnen die Tiere sich zu paaren. Das Weibchen legt fortan bis zu seinem Tod regelmäßig Eier. Die Lebenserwartung beträgt insgesamt etwa neun Monate.

Haltung

Teppichschrecken sind relativ einfach zu halten und züchten teilweise schon bei Zimmertemperatur. Optimal sind jedoch 25 °C bei 70% Luftfeuchtigkeit. Ebenso wichtig ist eine ausreichende Belüftung. Das eher hohe als breite Terrarium sollte demnach ausreichend große Lüftungsflächen aufweisen oder gleich ganz aus Netzstoff bestehen (Flexarium). Für zwei bis drei Paare reicht ein Volumen von 30 bis 40 Litern.  Manche Halter_innen berichten davon, dass sie ihre Tiere vollkommen ohne Terrarium nur auf der Futterpflanze halten. Jedoch sind einige Individuen nicht besonders standorttreu, sodass sie einerseits Zimmerpflanzen anfressen oder auch unentdeckt in der Wohnung verenden können. Als Bodengrund eignet sich zum einen Haushaltspapier von dem Eier leicht abgesammelt werden können. Auf einer Mischung aus Kokoshumus und Tongranulat können bei guter Feuchtigkeit und ausreichend hoher Temperatur die Eier auch auf dem Bodengrund verbleiben. Die Zucht stellt kein Problem dar.

Die Ernährung betreffend ist N. maerens nicht besonders wählerisch. Es empfiehlt sich, die immergrüne Brombeere anzubieten, jedoch sind auch Himbeerblätter und das Laub anderer Rosengewächse geeignet. Alternativ werden auch Liguster, Wilder Wein, Eiche, Buche und Hasel angenommen. Die Futterpflanzen können in einer Vase angeboten werden.

PSG-Nummer 173
   
Temperatur 20 - 27 °C
Luftfeuchtigkeit 60 - 80%
Terrarium Hochterrarium , gut belüftet
   
Futterpflanze Brombeere, Himbeere, Rose, Wildrose, Liguster, Eiche, Buche, Hasel, Wilder Wein
   
Inkubationsdauer 4 Monate
Imaginalhäutung 3 Monate
Lebenserwartung ca. 9 Monate